Wann ist Biofeedback sinnvoll?

Burnout und Stress

Unter Burnout versteht man arbeitsbedingte Erschöpfungszustände. Burnout ist das Ergebnis eine Dysbalance zwischen Anstrengung und Erholung. Stimmt die Balance nicht und wird "das Konto überzogen", so häuft sich über die Zeit ein sattes Defizit an, das irgendwann einmal zu einer "Sprengung des Überziehungsrahmens" führt. Spätestens dann treten die Beschwerden auf, die Erschöpfung, rasche Ermüdbarkeit, geringe Belastbarkeit, Schlafstörungen und verschiedene körperliche Symptome umfassen.
Um Burnout wirksam zu begegnen, ist neben der Analyse und Reduktion der Dysbalance eine schrittweise Wiederherstellung des Befindens und der Leistungsfähigkeit durch Entspannungstechniken, Biofeedback, Bewegung und geplanten Erholungsmaßnahmen erforderlich.

Unspezifische psychosomatische Beschwerden

Beschwerden wie Muskelzucken, Schwindel, Druckgefühl, Erschöpfung oder Atemnot weisen auf eine Regulationsstörung des Körpers hin und sind oft Folge chronischer Belastung. Mit Biofeedback lassen sich diese Regulationsstörungen durch die Messung einer Reihe von physiologischer Funktionen objektivieren (psychophysiologische Diagnostik). In weiterer Folge lernen Sie, durch Übungen und direktes Feedback diese Fehlregulationen auszugleichen.

Bluthochdruck

Es gibt unterschiedliche Ursachen für erhöhten Blutdruck. Dazu gehören genetische Faktoren, Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und psychologischer Stress. Mit Biofeedback lernen Sie, die Auswirkung von psychologischem Stress auf den Blutdruck zu verringern. Dazu wird zunächst im Rahmen einer psychophysiologischen Untersuchung geklört, inwieweit Stress bei Ihnen eine Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung des erhöhten Blutdrucks spielt.
Bei Vorliegen eines stressbedingten Bluthochdrucks können Sie durch ein Biofeedbacktraining eine nachhaltige Blutdrucksenkung erreichen.

Spannungskopfschmerz und Migräne

Spannungskopfschmerz und Migräne sind häufige Arten von Kopfschmerz. Spannungskopfschmerz hängt mit einer erhöhten Muskelspannung im Kopf-, Nacken-, und Schulterbereich zusammen. Diese Verspannungen werden zum Beispiel durch Computerarbeitsplätze verstärkt.
Mit Biofeedback lernen Sie, diese Verspannungen bewusst zu machen und durch Übungen zu beseitigen. Migräne hängt mit einer Störung der Durchblutungsregulation zusammen. Biofeedback hilft Ihnen, durch Training die Durchblutung willentlich zu beeinflussen und damit Migräneanfällen vorzubeugen und diese abzufangen.

Angst und Panik

Ängste äußern sich in der – manchmal auch unbewussten – Vermeidung bestimmter Tätigkeiten, Situationen oder Objekte, durch häufige gedankliche Beschäftigung mit diesen Situationen, sowie durch innere Unruhe, vermehrter Sorge und Unbehagen bis hin zu Fluchtimpulsen und körperliche Beschwerden wie etwa Schwindel, Schwitzen, Erröten, Atemnot und Zittern.
Angst wird zu einem Problem, wenn die Vermeidung eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität nach sich zieht oder wenn innere Erregung und körperliche Beschwerden überwiegen.
Biofeedback hilft Ihnen, diese "unsichtbare" innere Erregung sichtbar zu machen und durch Training zu beseitigen.

Essentieller Tremor (Zittern) der Hände

Essentieller Tremor ist eine neurologische Erkrankung unbekannten Ursprungs, die sich meist in einem Zittern der Hände zeigt. Der Tremor tritt dabei vor allem bei einer Aktivität wie dem Heben bzw. Halten eines Glases oder von Besteck oder beim Schreiben auf. In machen Fällen verstärken sich diese Beschwerden unter Stress oder in sozialen Situationen. Durch eine gezielte Entspannung der Muskulatur des betroffenen Unterarmes sowie der Schultern mittels Biofeedback gelingt in vielen Fällen eine Besserung der Beschwerden, insbesondere dann, wenn psychologische Faktoren (Stress, Scham etc.) eine Rolle spielen. Die Entspannung wird sowohl in Ruhe als auch während der Durchführung ausgewählter Bewegungen trainiert. 

Weiters mit gutem Erfolg behandelbar:

  • Nacken- und Schulterschmerz, Verspannungen, Zervikalsyndrom
  • manche Formen von Tics (nervöse Muskelzuckungen)
  • fokale Dystonien wie etwa Torticollis (spastischer Schiefhals)
  • manche Formen von Schlafstörungen, insbesondere Einschlafstörungen
  • körperliche Reaktionen im Zusammenhang mit sozialen Ängsten
  • das Hyperventilationssyndrom und andere funktionelle Atembeschwerden